Diese Seminarreihe wendet sich in erster Linie an Ärzte und Medizinstudenten, andere therapeutische Berufe und Apotheker sind jedoch willkommen. Die Seminare finden seit vielen Jahren kontinuierlich statt und stehen inhaltlich im Zusammenhang. Sie können aber auch einzeln besucht werden. Neue Teilnehmer und Interessenten sind herzlich eingeladen! 

Grundlagen: Es wird ein breites anthroposophisch-medizinisches Grundwissen vermittelt, das dann für das spezielle Thema konkretisiert wird. Es werden einzelne Krankheitsbilder und Heilmittel besprochen, verbunden mit einem Erfahrungsaustausch zu allen Facetten des ärztlichen Lebens statt; die mitgebrachten Fragen und die aktuelle Situation wird miteingebunden.

Es werden die jeweiligen Heilpflanzen möglichst am natürlichen Standort aufgesucht und betrachtet. Bei den mineralischen Heilmitteln werden die Ausgangs-Substanzen, soweit möglich, ebenfalls in der natürlichen Form angeschaut. Um sie besser kennenzulernen,  werden auch chemische Versuche durchgeführt. Der sinnliche Eindruck wird mit übersinnlichen Wahrnehmungen verbunden.

Damit jeder Gelegenheit bekommt, sich an die feineren Qualitäten heranzutasten, werden gemeinsam Wahrnehmungsübungen durchgeführt und anschließend besprochen. Dabei geht es um das Spüren der unsichtbaren Kräfte und Wirkungen, die mit der Pflanze oder dem Mineral verbunden sind. Diese Meditationen vertiefen den Zugang zu den heilenden Qualitäten.

Es wird außerdem die Fähigkeit, die Organe übersinnlich wahrzunehmen, geübt. Diese Möglichkeit bereichert auf eine sehr eindrückliche Weise das, was über die jeweilige Krankheit gewusst wir. Hieraus ergibt sich ein ganz individueller Zugang zu dem einzelnen Patienten, der unmittelbar zu einer Heilmittelfindung hin führt. Damit wird das, was Rudolf Steiner angeregt hat, in konkreten Übungsschritten erlebbar: ein übersinnlicher, meditativer Zugang zu dem Vorgang des Heilens.

Weitere Ausführungen zu der Methode und der Zielrichtung der Kurse
Die Wahrnehmungs-Übungen sind systematisch aufgebaut, sie bestehen aus einfachen, überschaubaren Schritten. Sie sind aus der praktischen Patientenbegegnung entstanden und orientieren sich an den Ausführungen R. Steiners für den allgemeinen Schulungsweg und die anthroposophische Medizin.

Das Instrument für das Meditieren ist die menschliche Seele. Diese wird zu Beginn vorbereitet, man stimmt sein Instrument durch verschiedene Vorübungen wie die Ruhe-Übung oder eine Eurythmie-Übung. Wenn die Seele ruhig geworden ist und aus der Turbulenz des Alltags herausgetreten ist, fällt ihr das Wahrnehmen leichter. Der ärztliche Meditationsweg schließt einen therapeutischen Raum auf, in dem der Mensch und die geistige Welt sich begegnen. Drei Säulen tragen diesen Raum:

  1. Die Innenwelt des Menschen
  2. Die Krankheit
  3. Das Heilende aus der Außenwelt

Die drei Bereiche werden zunächst einzeln angeschaut und dann miteinander in Beziehung gesetzt. Dabei zeigen sich die verschiedenen Ebenen („Wesensglieder“) des Menschen: der Entwicklungsweg auf der Ich-Ebene, die seelischen Prozesse, die  Lebenskräfte und die physische Leiblichkeit.

Daraus kann sich nach und nach vor dem inneren Auge ein Bild verdeutlichen, wie die Erkrankung entstanden ist und wie der Prozess aussehen kann, um sie zu überwinden. Auch die Heilmittel, die helfenden Substanzen, zeigen sich bei dieser Art des Hinschauens. Es wird deutlich, wie möglicherweise auch die künstlerischen, manuellen und psychologischen Therapien als wichtige Bestandteile zu dem Gesamtkonzept hinzutreten. Der Patient wird in alle Schritte aktiv eingebunden, so dass er mitgestaltend und selbstbestimmt bei der Findung seines Gesundungsweges sein kann.

Vorherige Seminare:

19. – 21. März 2021: Mistel und Carcinom/Die Wärmemeditation
11. – 13. Juni 2021

zum Programm 2020: Flyer Calcium und Mistel